AFC Championship Game Preview: Das Spiel des Jahres!
Kansas City ist zum sechsten Mal in sieben Jahren Gastgeber eines Conference Finals, und das Duell mit den Gästen aus Buffalo verspricht Hochspannung. Wer bucht am Ende das Ticket für New Orleans?
Bills vs. Chiefs, Allen vs. Mahomes – ginge es allein nach den Qualitäten beider Teams, könnte man den heutigen Showdown im Arrowhead Stadium problemlos als Super Bowl-Matchup verkaufen. Da es sich jedoch um zwei AFC-Teams handelt, wird diese Begegnung, wenn überhaupt, ausschließlich im Rahmen des AFC Championship Games stattfinden können. Immerhin gibt es auch hier am Ende für den Sieger eine Trophäe zu gewinnen – eine, die denkwürdigerweise den Namen von Lamar Hunt trägt. Hunt war nicht nur Gründer der American Football Liga (AFL), die später in der American Football Conference (AFC) aufging, sondern auch der Dallas Texans, die später nach Kansas City verlegt und zu den Kansas City Chiefs wurden.
Die sportliche Rivalität auf Augenhöhe zwischen den Buffalo Bills und den Kansas City Chiefs ist historisch gesehen noch relativ jung, was nicht zuletzt auch an den beiden Quarterbacks liegt. In den letzten fünf regulären Saisons kam es zu einem beständigen Wiedersehen, wobei die Bills die letzten vier dieser Aufeinandertreffen für sich entscheiden konnten. In den drei Playoff-Duellen zog Buffalo jedoch jedes Mal den Kürzeren und musste den Traum vom ersten Super Bowl-Titel der Franchise-Historie für ein weiteres Jahr begraben.
Ein ähnliches Szenario möchten die Bills natürlich vermeiden und reisen mit Rückenwind aus ihrem Last-Minute-Sieg gegen die Baltimore Ravens an. Wird es im Duell der beiden AFC-Schwergewichte am Ende wieder wie so oft auf Nuancen ankommen? Es sieht ganz danach aus. Brüht euch schon mal den Tee auf - heute geht es um alles!
Kansas City Chiefs
Die Strategie der Kansas City Chiefs, ihre Starter zum Ende der Regular Season zu schonen, scheint sich voll auszuzahlen. Zum zweiten Mal in Folge tritt das Team aus Kansas City mit der bestmöglichen Formation an. Cornerback Jaylen Watson kehrte bereits vergangene Woche nach einem Schien- und Wadenbeinbruch zurück und konnte 58 % der Defensiv-Snaps absolvieren. Watson hatte die letzten elf Wochen der regulären Saison aufgrund seiner Verletzung verpasst. Wenn er im Lineup ist, zeigt sich die Secondary der Chiefs stark verbessert, und man darf davon ausgehen, dass er im AFC Championship Game nahezu voll ausgelastet sein wird, nachdem er die gesamte Woche über ohne Einschränkungen trainiert hat. Die einzige negative Verletzungsnachricht für die Chiefs in dieser Woche betrifft Wide Receiver Mecole Hardman, der für den Rest der Saison nicht mehr zur Verfügung steht, da das Team ihn nicht von der Injured Reserve (IR) aktivieren wird.
Buffalo Bills
Die größten Verletzungsprobleme der Buffalo Bills betreffen ihre Defensive, insbesondere die Secondary. Die Cornerbacks Taron Johnson und Christian Benford konnten diese Woche nur eingeschränkt trainieren. Safety Taylor Rapp wurde offiziell für das kommende Spiel ausgeschlossen, während auch Linebacker Matt Milano nur eingeschränkt trainiert hat. Er verpasste bereits das Spiel gegen die Chiefs im November. Johnson und Milano sind allerdings wohl beide fit genug und können spielen.
Der Ausfall von Rapp stellt einen erheblichen Verlust für die Bills-Defensive dar. In 16 Spielen dieser Saison, inkl. Postseason, hatte er 85 Tackles, einen Forced Fumble und drei Interceptions (darunter eine gegen die Baltimore Ravens in der Divisional Round). Rapp wird durch Rookie-Safety Cole Bishop ersetzt, was einen klaren Vorteil für die Offensive der Chiefs darstellen kann. Christian Benford befindet sich weiterhin im Concussion-Protocol der NFL und verpasste das Training am Freitag aufgrund persönlicher Gründe. Sollte er kein grünes Licht für das Spiel erhalten, würden den Bills zwei wichtige Stützen ihrer Defense fehlen.
S Taylor Rapp - OUT
CB Christian Benford - QUESTIONABLE
LB Baylon Spector (IR) - QUESTIONABLE
Chiefs Offense vs. Bills Defense
Findet Patrick Mahomes genügend Zeit für sein Spiel?
Im November hatte die Offense der Chiefs Schwierigkeiten ins Spiel zu finden. Schon beim zweiten Spielzug bekam Patrick Mahomes so viel Druck, dass er eine Interception warf, die die Bills mit dem anschließenden Ballbesitz in eine 0-6-Führung ummünzten. In der Folge gelang es Buffalo, den Druck auf Mahomes und seine unsichere Offensive Line weiter konstant hochzuhalten. Das Resultat waren sieben QB-Hits von sechs verschiedenen Spielern, drei Tackles for Loss und zwei Sacks. In der Crunchtime erzwangen die Bills sogar eine weitere Interception, die nach dem Solo-TD-Lauf von Josh Allen die Chiefs daran hinderte, noch einmal zurückzukommen.
Mit nur 196 Passing Yards warf Mahomes die niedrigste Anzahl an Yards in einem Duell gegen die Bills und scrambelte in diesem Spiel überhaupt nicht – ein echtes Novum in seinem Spielstil. Hauptursache für diese ungewöhnliche Performance war einmal mehr das fehlende Vertrauen von Mahomes in seine Offensive Line. Besonders auf der Left Tackle-Position hatte Wanya Morris wiederholt große Probleme, und diverse Holding-Strafen kosteten zusätzlich wertvolle Yards. Vergangene Woche stand zwar erneut Joe Thuney auf der linken Außenposition auf dem Feld, doch gegen den starken Pass Rush der Texans hatte auch er seine Mühen. Ebenso konnte Aushilfs-Guard Mike Caliendo in der Mitte nicht alles abwehren. Das Resultat waren wiederholte Sacks gegen Mahomes, und seine Versuche durch die Mitte zu laufen, brachten keinen nennenswerten Raumgewinn.
Um die Passing Offense in Gang zu bringen, wird es für die Chiefs unumgänglich sein, ihre O-Line zu stabilisieren. Eine Möglichkeit wäre, den erfahrenen Left Tackle DJ Humphries einzusetzen. Allerdings hat er bisher nicht ausreichend Gelegenheit bekommen, im Zusammenspiel mit Thuney und Humphrey Erfahrungswerte zu sammeln, und eine Umstellung hätte möglicherweise bereits in der Divisional Round erfolgen müssen. Jetzt birgt sie ein unkalkulierbares Risiko, daher werden die Chiefs erneut auf das Duo Thuney-Caliendo setzen (müssen).
Auf der anderen Seite hatte Jawaan Taylor vergangene Woche im Spiel gegen die Texans weniger Schwierigkeiten. Auf 32 Blocks ließ er nur einen einzigen Rush zu. Gegen Von Miller sah das in Woche 11 etwas anders aus: Miller erzielte einen Sack und sorgte bei 18 Rushes für erheblichen Druck. Dies führte dazu, dass Taylor laut PFF die niedrigste Pass-Block-Effizienzrate in einem Spiel dieser Saison erzielte. Auch Mike Caliendo benötigt auf der Guard-Position Unterstützung, um die Pocket gegen die beiden Defensive Tackles Ed Oliver und DaQuan Jones sauber zu halten. Zudem werden die beiden Defensive Ends Greg Rousseau und AJ Epenesa den Druck auf die Offensive Line ebenfalls konstant hochhalten.
Welcher Receiver macht den Unterschied?
Beim Aufeinandertreffen im Herbst stand Xavier Worthy im Fokus. Wie auch schon vergangene Woche war er der wichtigste Wide Receiver des Teams, fing 4 von 5 Pässen für 61 Yards und erzielte einen Touchdown. Im Gegensatz zu den Texans gelang es den Bills damals, Tight End Travis Kelce komplett aus dem Spiel zu nehmen und ihn auf nur zwei Completions für magere 8 Yards zu beschränken. Da die Bills nicht erst seit letzter Woche um die außergewöhnlichen Qualitäten von Playoff-Travis wissen, wird Kelce in der Regel unter doppeltem Wachschutz gestellt. Sein Spiel durch die Mitte wird nach allen Möglichkeiten versucht zu unterbinden, um ihn aus der Offense herauszuhalten
In diesen Momenten muss Mahomes den Blick auf Hollywood Brown, DeAndre Hopkins und Xavier Worthy richten und seine Receiver müssen das Vertrauen mit entscheidenden Plays zurückzahlen. Besonders Worthy dürfte extrem motiviert sein, nachdem sich die Bills im letzten Draft gegen ihn und für einen Trade mit den Chiefs entschieden, der sie letztlich zu Wide Receiver Keon Coleman führte. Erleben wir dank Worthy und Hollywood Brown endlich die lang erhoffte Renaissance der schnellen und tiefen Pässe? Mit einer Erfolgsquote von fast 84 % brachte Mahomes in diesem Jahr derartige Pässe an den Mann, während die Buffalo-Defense in dieser Kategorie die achtbeste Quote zuließ. Hoffnung macht auch die bisherige Postseason-Bilanz von Mahomes gegen die Bills: In drei Spielen erzielte er ein Passer-Rating von 126,6, warf acht Touchdowns und blieb ohne Turnover. Gegen die stellenweise sehr langsame Secondary der Bills könnte dies der Schlüssel sein, der die Tür nach New Orleans weit aufstößt.
In der Red Zone wird es einmal mehr auf die Qualitäten von TE Noah Gray ankommen, falls Kelce erwartungsgemäß auch hier gut abgeschirmt sein wird. Schließlich erzielte Gray in Woche 11 bereits zwei Touchdowns gegen die Bills, und mit Safety Taylor Rapp fehlt dieses Mal eine äußerst wichtige Stütze im Backfield. Aber auch auf Spieler wie Justin Watson und JuJu Smith-Schuster, die normalerweise nur die zweite Geige spielen, wird es in den Schlüsselmomenten des Spiels ankommen. Gestern sorgte zudem die Aktivierung von Justyn Ross aus dem Practice Squad für Erstaunen. Wird Ross, der in dieser Saison lediglich in zwei Spielen mit einem Target zum Einsatz kam, am Ende womöglich mit einem entscheidenden Play zum Überraschungsfaktor? Einen solchen Move würde man wohl niemandem eher zutrauen als Head Coach Andy Reid!
Wie effektiv wird das Laufspiel?
In der Divisional Round zeigte Running Back Kareem Hunt besonders gegen Ende des Spiels eine starke Leistung. Insgesamt blieb das Run Game jedoch weit hinter den Erwartungen zurück, was auch auf das wenig effektive Blocking in der O-Line zurückzuführen ist. Um die Uhr zu kontrollieren und Drives zu verlängern, werden die Chiefs jedoch sowohl Hunt als auch Isiah Pacheco benötigen, die sich gegen die starke Front der Bills behaupten müssen – höchstwahrscheinlich jeweils in einer Doppelfunktion als Receiver. In der regulären Saison landete die Verteidigung der Bills bei den zugelassenen Rushing Yards pro Versuch ligaweit auf Platz 6, was die Aufgabe nicht gerade erleichtern wird.
Ähnlich wie die Chiefs werden auch die Bills einen Spion auf den gegnerischen Quarterback ansetzen, um die Läufe von Mahomes, wie schon im November, unter Kontrolle zu bekommen. Der große Unterschied zu den Läufen von Josh Allen ist jedoch, dass der Buffalo-QB vor allem designte Routen läuft, während Mahomes seine Beine eher situativ einsetzt. Dadurch ist er deutlich schwerer ausrechenbar und sorgt für mehr Unvorhersehbarkeit.
Chiefs Defense vs. Bills Offense
Wer spielt gegen Khalil Shakir?
Als die Buffalo Bills Mitte Oktober Wide Receiver Amari Cooper von den Cleveland Browns verpflichteten, gingen viele Experten davon aus, dass er die wichtigste Anspielstation für Quarterback Josh Allen werden würde. Doch die Realität sah anders aus: In insgesamt zehn Spielen, einschließlich der Playoffs, kam Cooper nur auf 22 Catches für 305 Yards und zwei Touchdowns. Meistens suchte Allen ihn auf sogenannten Fade Routes an der Sideline, wobei die Verbindungen nur gelegentlich zustande kamen. In der Bills-Offensive sind es eher andere Receiver, die den Ton angeben. Einer von ihnen ist Khalil Shakir, der sich als herausragender Slot-Receiver etabliert hat. Er erkennt Schwachstellen in der Defense, kreiert Spielzüge und erzielt wertvolle Yards nach dem Catch. Davon durfte sich besonders Chiefs DB Chamarri Conner überzeugen, der in Woche 11 gegen Shakir antreten musste und einen extrem schwierigen Tag erlebte.
Chiefs-Defensive-Coordinator Steve Spagnuolo steht vor einer wichtigen Entscheidung: Soll er seinen besten Cornerback, Trent McDuffie, im Slot gegen Khalil Shakir einsetzen, obwohl McDuffie in dieser Saison häufiger auf der Außenposition gespielt hat? Eine solche Entscheidung könnte das bestehende Defizit in der Mitte des Feldes ausgleichen, da die Safeties der Chiefs in den 1-gegen-1-Duellen gegen Slot-Receiver in dieser Saison eher schwach abschnitten. Doch diese Maßnahme würde auch bedeuten, dass die übrigen Cornerbacks der Chiefs weitgehend in Einzelduellen antreten müssten, was dazu führen könnte, dass Keon Coleman oder Amari Cooper stärker von Josh Allen anvisiert werden.
Diesen Umstand dürften die Chiefs jedoch in Kauf nehmen, um Shakir im Slot besser unter Kontrolle zu bekommen. In ihrem Regular-Season-Duell erzielte er bei 12 Targets 8 Catches für insgesamt 70 Yards. Amari Cooper deutete im gleichen Spiel mit zwei langen Catches an der Seitenlinie bereits sein Potenzial an. Alternativ haben die Bills mit Dawson Knox und Dalton Kincaid auch starke Optionen auf der Tight-End-Position, gegen die die Chiefs-Defense in dieser Saison bisher eher weniger erfolgreich agierte. Ob eine dieser Offensiv-Waffen am Ende tatsächlich einen Unterschied machen kann, wird auch von Jaylen Watson und Joshua Williams abhängen. Mit beiden Akteuren auf dem Feld sind die Chiefs auf der Corner-Position deutlich stärker besetzt als noch beim Aufeinandertreffen im November.
Wann bringt Steve Spagnuolo den Blitz?
Josh Allen effektiv zu blitzen, stellt für jeden Defensive Coordinator eine große Herausforderung dar. In diesem Jahr erzielte er das drittbeste Passer Rating gegen den Blitz, warf nur eine Interception und kassierte lediglich sechs Sacks. Das Spiel seiner Offensive Line ist darauf ausgerichtet, die Pocket sauber zu halten und ihm genügend Zeit für den Wurf zu verschaffen – und das mit Erfolg. Gegen vier oder weniger Pass Rusher hatte Allen in dieser Saison die fünftlängste Zeit, um seinen Wurf vorzubereiten. Oft landete der Ball dann bei Khalil Shakir, mit dem Allen besonders gegen den Blitz eine starke Verbindung hat: 85 % seiner Würfe auf Shakir gegen den Blitz wurden gefangen, und der Receiver erzielte 255 von 267 Yards nach dem Catch in diesen Situationen.
Wie bekommt man das Run Game unter Kontrolle?
Unter Offensive Coordinator Joe Brady hat sich die Offense der Buffalo Bills erheblich verändert. Während vor einigen Jahren noch ein klarer Fokus auf dem Passspiel lag, setzen die Bills heute häufiger auf eine stärkere Präsenz im Laufspiel. Oft stehen sechs Offensive Linemen auf dem Feld und besonders im Inneren ist die Line mit starken Run Blockern ausgestattet. Zusätzlich verfügen die Bills mit Dion Dawkins und Spencer Brown auf den Außen über zwei athletische Tackle, die in der Lage sind, für eine Vielzahl von Laufspielzügen effektiv zu blocken. Diese Variabilität ermöglicht es der Offense, im Laufspiel flexibler und gefährlicher zu agieren. Hinzu kommt, dass sich auch RB James Cook erheblich gesteigert hat.
Mit dieser Strategie bewegt Buffalo die Offense effektiv das Feld hinunter und kontrolliert gleichzeitig die Uhr. Im Spiel gegen die Baltimore Ravens erzielten die Bills eine Erfolgsquote von 56 % im Laufspiel und landeten am Ende nur 29 Rushing Yards hinter der starken Laufoffensive der Ravens um Lamar Jackson und Derrick Henry. In der Divisional Round des vergangenen Jahres gegen die Chiefs liefen die Bills beeindruckende 182 Yards und erzielten 14 First Downs alleine durch den Lauf. Gleichzeitig kontrollierten sie den Ball ganze 14 (!) Minuten länger als die Chiefs. Doch in dieser Saison zeigte sich die Run Defense der Chiefs über weite Strecken deutlich verbessert. In Woche 11 hielt sie die Running Backs der Bills auf lediglich 49 Rushing Yards. Der entscheidende Unterschied in diesem Duell war jedoch die designten Runs von Josh Allen.
Wie schränkt man die Läufe von Josh Allen ein?
In der Vergangenheit waren es oft die Beine von Josh Allen, die den gegnerischen Verteidigungen zu schaffen machten. Durch seine Größe und außergewöhnliche Athletik ist er als Läufer auf dem offenen Feld nur schwer zu tackeln. Mit seiner physischen Präsenz bahnt er sich unerschrocken seinen Weg und setzt sich damit häufig auch gegen härtere Defensive Backs durch. Mit dieser Strategie erzielte Josh Allen allein zwei Rushing Touchdowns gegen die Ravens. Auch gegen die Chiefs in Woche 11 war es ein langer Lauf von ihm, der am Ende den Unterschied auf dem Scoreboard ausmachte und den Sieg für die Bills sicherte. Es besteht also kein Zweifel daran, diesen Trumpf erneut gegen die Chiefs einzusetzen, wenn es sich anbietet.
Im ersten Aufeinandertreffen dieser Saison verzichtete Steve Spagnuolo auf einen sogenannten Spy – also einen Spieler, der Josh Allen an der Line of Scrimmage direkt beobachtet und zusätzlich das Laufspiel in Schach hält. Ob er dies bewusst tat, um seinen Mann bis zum Playoff-Duell geheim zu halten, wissen wir nicht. In der Vergangenheit hatte diese Rolle meist Willie Gay inne, der inzwischen zu den New Orleans Saints gewechselt ist. Für das Championship Game wird Spags einen solchen Spieler bestimmen und viel deutet darauf hin, dass es Linebacker Leo Chenal sein könnte.
Chenal hat sich bereits als harter Tackler einen Ruf erarbeitet und könnte die perfekte Wahl sein, um Josh Allen zu überwachen und die Anzahl an Yards so gering wie möglich zu halten. Allerdings würde diese Entscheidung erfordern, dass die Chiefs ihr System öfter umstellen und damit häufiger den vierten Defensive Lineman opfern, was unmittelbar Auswirkungen auf den Pass Rush haben könnte. Diese Anpassung verlangt von Spagnuolo eine sorgfältige Abwägung, wie er das defensive Spielsystem optimal aufstellt.
Das Zusammenspiel mit der Defensive Line wird hier von entscheidender Bedeutung sein, um genauso erfolgreich zu agieren wie im Spiel gegen die Houston Texans. Chris Jones, George Karlaftis und Co. müssen vorne zwingend produktiv sein und immer wieder entscheidende Plays kreieren. Nur so können sie sicherstellen, dass Josh Allen wenig Raum außerhalb der Pocket hat und konstant unter Druck steht, wodurch seine Bewegungsfreiheit stark eingeschränkt wird. Ein Schlüsselspieler könnte hierfür auch Charles Omenihu sein, der sich im vergangenen Jahr im AFC Championship Game das Kreuzband riss, dadurch den Super Bowl verpasste und auch beim Duell in Woche 11 noch fehlte.
Ich hoffe so sehr, dass mein Tipp falsch ist!
Vielen Dank für die super Analyse Marius, es macht jede Woche Spaß sie zu lesen. Ich bin davon überzeugt das du diese Saison noch eine schreibst, denn wir lassen uns den Sieg heute nicht entgehen. Ich glaube fest an die Chiefs, aber es wird verdammt hart. Trotzdem gewinnen wir 27:24