Lions-Preview: Schicksalsspiel im Arrowhead?

Wenn die Chiefs am Sonntagabend verlieren, sind Division-Sieg und Playoff-Teilnahme in weiter Ferne. Gleichzeitig ist das Duell mit Amon-Ra & Co eine wichtige Standortbestimmung. Gibt es Hoffnung?

Der heutige Newsletter kommt aus einem Reisebus auf dem Weg nach Manhattan, KS, wo im Laufe des Samstags die K-State Wildcats gegen die TCU Horned Frogs spielen. Wir sind mit 20 Chiefs-Fans in Kansas City und werden morgen die Partie live im Arrowhead Stadium sehen - umso wichtiger, dass es am Ende ein Sieg wird.

Nach der bitteren Niederlage gegen die Jaguars in der Nacht von Montag auf Dienstag sind die Chiefs unter Zugzwang. Mit 2-4 wäre der zehnte Divisionsieg in Folge nur noch mit viel Schützenhilfe und einer langen Siegesserie zu erreichen - gleichzeitig braucht man gerade gegen so einen Gegner wie die Lions einen Sieg für die Moral.

Sorgen machen die vielen individuellen Fehler - besonders in den Special Teams und von fast allen Stars des Teams im letzten Spiel. Medial wurde nicht Mahomes für die ärgerliche Interception verantwortlich gemacht, sondern Chris Jones für seine unbeteiligte Rolle beim Touchdown-Run von Trevor Lawrence - dabei ist völlig unklar, ob er überhaupt hätte eingreifen können.

Kansas City Chiefs

• keine Einträge

Es ist die optimale Verletzungssituation bei den Chiefs vor dem Spiel gehen die Lions: es gibt keine im Training limitierten Spieler, die Questionable oder Out wären. Kleinere Wehwehchen haben aber elf Spieler.

Besonders wichtig: Sowohl WR Xavier Worthy (Schulter) als auch CB Kristian Fulton (Knöchel) sind im Kader und spielbereit. Beide waren im Laufe der Woche nicht durchgängig Trainingsteilnehmer, sind aber rechtzeitig zum Sunday Night Game gesund.

Auch Mahomes hatte leichte Leistenprobleme, die ihn etwas schmerzten, Nick Bolton und Kareem Hunt Muskelprobleme in der Wade - aber alles keine wirklichen Themen am Gameday. Das kann sich sehen lassen!

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Detroit Lions

• Out: DJ Reed, CB

• Out: Terrion Arnold, CB

• Out: Zack Cunningham, LB

• Out: Alim McNeill, DT

• Questionable: Taylor Decker, LT

• Questionable: Kerby Joseph, S

• Questionable: Brian Branch, S

Während die Chiefs vom Verletzungspech verschont werden, sind die Lions besonders in der Offensive Line und im Defensive Backfield gebeutelt. Beide Starting Cornerbacks, Terrion Arnold und DJ Reed, fallen definitiv aus, die beiden Top-Safeties, Kerby Joseph und Bria Branch, sind angeschlagen und Questionable.

Auch die Beschützer von Jared Goff sind alles andere als fit: LT Taylor Decker könnte verhindert sein - sein Backup Giovanni Manu war auch nicht immer im Training präsent. Dort sollten Karlaftis, Omenihu & Co eine echte Chance bekommen.

Keine Überraschung sind die Ausfälle von DT Alim McNeill und LB Zach Cunningham. McNeil kommt zurück von einer Kreuzbandverletzung, Cunningham war die letzten drei Partien schon verhindert.

Auch der deutsche WR-Superstar Amon-Ra St. Brown laboriert noch an einer Verletzung am Handgelenk, die ihn schon zwei Spiele beeinträchtigt. Scheinbar ist es aber nicht so schlimm, dass es seinen Einsatz beeinflusst.

#1: Wie reagieren die Special Teams nach dem Katastrophenauftritt in Jacksonville?

Harrison Butker fehlte die Konstanz, Jack Cochrane produzierte harte Strafen und die ganze Einheit hat viele Yards bei Returns zugelassen. Das was die Chiefs gegen die Jaguars in der dritten Phase des Spiels - also den Special Teams - auf den Platz gebracht haben, war katastrophal.

Die große Frage ist das Warum: Es gibt keinen wirklichen Grund, wieso der bestbazahlte Kicker der Liga plötzlich weniger Fieldgoals trifft, den Ball zu Ungunsten seines Teams über die Landing-Zone donnert oder Extra-Punkte kläglich vergibt.

Entscheidend wird sein, dass Unit-Coach Dave Toub den Fokus wieder auf die Umsetzung setzt und die Chiefs stolz darauf sind, Spiele in allen drei Phasen zu perfektionieren - das war ein wichtiger Grund des Erfolgs der letzten Jahre. Gegen die Lions wird es ein wichtiger Schritt sein, keine dummen Fehler zu machen und z.B. gute Returns von Brashard Smith durch Strafen zu torpedieren.

#2: Kann Mahomes die Verletzungen im Lions-Backfield nutzen?

Durch die Ausfälle ihrer beiden Starting-CBs stehen der frühere Raiders-Star Rock Ya-Sin, der etwas in die Jahre gekommen ist, und Amik Robertson als Outside-Corner gegen die Speedster der Chiefs, Tyquan Thornton und Xavier Worthy. Klarer Vorteil für KC.

Robertson ist eher schmächtig gebaut und wird mit der Körpergröße von Thornton Probleme bekommen, Ya-Sin hat nicht die Geschwindigkeit um auf einer Go-Route (gerade in Richtung Endzone) mitzuhalten. Knifflige Aufgabe für die Lions, riesige Chance für lange Dinger von Mahomes.

#3 Hält die Offensive Line gegen den starken Passrush der Lions?

Während der Passrush bei den Chiefs eher unterer Durchschnitt ist, sind Aidan Hutchinson, Marcus Davenport & Co sehr gefährlich. Besonders Lamar Jackson und die Ravens haben das zu spüren bekommen.

Dabei setzt der neue DC Kelvin Sheppard auf eine ungewohnte Mischung: nur drei Passrusher machen Druck auf den QB und beschäftigen die O-Line - parallel dazu fungieren gerade die Linebacker als QB-Spys, um Lücken zu erkennen und zu sehen, ob der gegnerische Spielmacher die Pocket verlässt, um dann zuzuschlagen.

Das funktioniert aber nur so gut wie gegen die Ravens, wenn die Receiver gut gedeckt werden und der QB de Ball nicht schnell los wird. Gerade aber viele Rushing Yards für Mahomes werden schwierig.

Damit Thornton und Worthy aber ihre Speed ausnutzen können, muss die O-Line wie gegen die Jaguars halten und Zeit gewinnen. Das wird entscheidend sein, damit Mahomes und seine Offense große Raumgewinne produziert.

#4 Setzen die Chiefs Jared Goff unter Druck?

Goff auf Amon-Ra, LaPorta oder Williams haben wir alle oft genug gesehen - wirklich aufhalten kann man diese Maschine nur, wenn man Goff unter Druck setzt und er nicht aus der Pocket die Bälle verteilen kann.

Daher wie es wichtig sein viel Pressure zu produzieren, was Karlaftis und Jones richtig gut hinbekommen. Nur der Rest des Passrushs sind bisher etwas zahnlos. Gegen die geschwächte O-Line der Lions müssen also Mike Danna, Charles Omenihu und auch Rookie Omar Norman-Lott mal etwas raushauen.

Dann kommt auch der gut geölte Motor aus Detroit zum Stocken. Und die Siegwahrscheinlichkeit der Chiefs steigt.

Wir sind jetzt gerade dabei auf den Parkplatz in Manhattan zu fahren und hier fehlt nur noch eine Einschätzung. Ich glaube, die Mahomes-Offense wird über 30 Punkte machen, aber die Chiefs werden Schwierigkeiten haben die Lions zu stoppen.

Daher wird es ein für neutrale Zuschauer hoch unterhaltsames Match, am Ende gewinnen die Chiefs aber 44-31.

GO CHIEFS !