So könnten die Chiefs in die Saison starten
Marius, Fabi und ich haben gestern im Podcast unsere Starter auf allen Positionen bei den Chiefs festgelegt. Außerdem ist mit Frank Clark ab sofort ein Bronco.
Das war ein echter Schock gestern während der Podcast-Aufnahme. Frank Clark war schon fast fest eingeplant als Veteran-Passrusher bei den Chiefs. Er sollte George Karlaftis, Felix Anudike-Uzomah und BJ Thompson unter seinen Fittichen zu gestandenen Edge-Spielern machen und selbst die Form zeigen, die den Chiefs in den diesjährigen Playoffs unglaublich geholfen hat.
Doch es kam alles anders: Für bis zu 7,5 Mio US-Dollar hat Clark bei unserem Division-Konkurrenten Denver Broncos unterschrieben. Wenn ihr unsere direkte Reaktion hören wollt:
Unsere Chiefs-Starter zu Saisonbeginn
Eigentlich wollten wir im Podcast aber primär über unsere Starter-Predictions für den Saisonbeginn sprechen. Wenn es euch im Podcast zu schnell ging, findet ihr sie auch hier nochmal.
Die Offense
Quarterback
Der wohl aktuell beste Spieler der Liga ist natürlich auf der Quarterback-Position gesetzt. Hinter ihm nimmt mit Blaine Gabbert ein neuer Backup Platz, der zuvor die gleiche Rolle bei den Bucs hinter Tom Brady eingenommen hat.
Running Back
Der Starter auf der Running Back-Position ist der Siebtrundenpick aus dem letzten Jahr: Isiah Pacheco. Bis zum Start der Saison sollte er seine Verletzungen aus der Vorsaison auskuriert haben und dann vor unserem Passing Back Jerick McKinnon und Clyde Edwards-Helaire die meisten Snaps bekommen.
Tight End
Auch mit 33 Jahren ist Kelce an der Spitze der Tight Ends in der NFL und bei uns fest als Starter gesetzt. Hinter ihm ist das Rennen um weitere TE-Snaps fast unübersichtlich und mit dem Verzicht auf einen Fullback noch interessanter geworden.
Wide Receiver #1
Mit dem Abgang von JuJu Smith-Schuster fehlt den Chiefs ein erfahrener X-Receiver. Laut der Chiefs-Coaches wird die Rolle von Toney deutlich größer werden nachdem er im letzten Jahr eher als Gadget-Spieler eingesetzt wurde. Jetzt hat er eine volle Vorbereitung und Zeit fit in die Saison zu starten.
Wide Receiver #2
Skyy Moore hat in Jahr 1 nicht nur mit unsicheren Händen bei Punt-Returns für Sorgenfalten bei Chiefs-Fans gesorgt, sondern auch seine Rolle als WR im Laufe der Saison wirklich steigern können. Jetzt soll laut den Coaches seine Rolle größer werden und die Chemie mit Mahomes deutlich verbessert sein.
Für Fabian ist Richie James eine wirkliche Alternative als WR #2. Durch seine extrem sicheren Hände und seiner Stärke bei Contested-Catches könnte er damit die Rolle von Justin Watson im letzten Jahr einnehmen.
Wide Receiver #3
Als dritter Receiver bei den Chiefs sehen Fabian & Marius Marquez Valdes-Scantling, der durch die letzte Saison viel Chemie mit Mahomes aufbauen konnte und das AFC Championship-Game gegen die Bengals gefühlt im Alleingang als Receiver gewonnen hat.
Für Daniel gibt es auf der Receiver-Position eine faustdicke Überraschung. Nicht der erfahrene MVS, Rookie Rashee Rice oder Neuzugang Richie James schaffen es regelmäßig auf den Platz, sondern Justyn Ross, der schon im letzten Jahr einen kleinen Hypetrain angeführt hat. Jetzt ist er komplett fit und ist der Spielertyp, der den Chiefs aktuell einfach fehlt. Pfeilschnell, schafft Seperation und “stretched” den Platz, wie die Amerikaner so gerne sagen. Das macht die Offensive der Chiefs noch stärker.
Right Tackle:
Jawaan Taylor wurde als Left-Tackle-Lösung geholt und wird das auch mit der Zeit werden, aber in der ersten Saison wird er wohl auf seiner Stammposition auf der rechten Seite anfangen.
Right Guard:
Trey Smith ist einer der unterschätzten Guards der Liga, der auch mit Schwachstelle Andrew Wylie an seiner Seite richtig performt hat. Für mich ein Pro-Bowl-Kandidat in der kommenden Saison.
Center:
Ganz einfach zusammengefasst: Der beste Center der Liga und natürlich gesetzt.
Left Guard:
Joe Thuney ist vor zwei Jahren zu den Chiefs gekommen und hat genau das geliefert, was das Team von ihm wollte: Sicherheit auf der Guard-Position. Da sein Cap-Hit immer weiter steigt, ist davon auszugehen, dass Thuney im nächsten Jahr den Cut nicht überstehen wird.
Left Tackle:
An Donovan Smith scheiden sich die Geister: Wenn er fit ist, kann er auf einer komplexen Position abliefern und daran konnten wir uns im Super Bowl gegen die Bucs ein gutes Bild machen. Viele Flaggen, Verletzungen und Ausfälle sahen in der letzten Saison aber alles andere als gut aus. Daher wird er jetzt fit wohl gesetzt sein, aber nur eine Übergangslösung sein. Mit z.B. Wanya Morris oder dem Wechsel von Taylor auf links sind seine Nachfolger schon im Team.
Die Defense
Defensive Tackle #1:
Ohne Chris Jones wäre das Team in den letzten Jahren nicht so erfolgreich gewesen. Daher verhandelt der Star-Verteidiger aktuell mit den Chiefs auch einen neuen Vertrag aus. Man kann sich aber sicher sein, dass Stone Cold Jones auch im nächsten Jahr den Quarterbacks Angst und Schrecken einjagen wird.
Defensive Tackle #2:
Derrick Nnadi war in den letzten Jahr der verlässliche, wenn auch unspektakuläre Partner neben Jones. Er konnte selten wirklich überzeugen, kennt aber das Team, Scheme und die Mitspieler und daher mit guten Chancen auf die Starter-Position am Anfang des Jahres.
Die Alternative ist Rookie Keondre Coburn von den Texas Longhorns. Im Draft eine der Überraschungen mit einem richtig starken Run-Blocking und im letzten Jahr am College auch verbesserten Beinen beim Passrush. Die große Frage ist: Wie schnell kann er sich an die NFL gewöhnen?
Defensive End #1:
George Karlaftis ist ein großer Sprung in Jahr 2 zuzutrauen. In der Offseason hat er an seinen Schwächen wie der Handarbeit mit Chiefs-Legende Tamba Hali trainiert und sieht auch körperlich nicht mehr so schmächtig aus, wie in seinem ersten Camp. Ziel müssen für Karlaftis als Starter die magische Schwelle von 10 Sacks sein
Defensive End #2:
Charles Omenihu ist neu im Team und eine Wunderwaffe. Er kann innen Druck machen oder über außen den QB jagen. Es wird spannend sein, wie Spagnuolo ihn einsetzt. Ganz sicher ist: Er wird mehr Zeit bekommen als bei den 49ers. Für Fabian & Daniel ist er einen ganzen Schritt vor den Rookies Felix Anudike-Uzomah und BJ Thompson und Rückkehrer Mike Danna.
Für Marius steht fest, dass die Tiefe auf der Edge noch nicht reicht. Eigentlich hätte er gerne Frank Clark hier gesehen - da der bei den Broncos unterschrieben hat und Yannick Ngakoue klare Schwächen im Run-Stop hat, fällt die Wahl auf Free Agent Jadeveon Clowney, der zwei Jahre bei den Browns aktiv war.
Linebacker #1:
Nick Bolton hat nicht ohne Grund den Team-Tackle-Rekord der Chiefs für eine ganze Spielzeit geknackt. Er ist dynamisch, knallhart und ein wichtiger Pfeiler der Defensive.
Linebacker #2:
Für Fabian & Daniel ist Willie Gay Jr. weiterhin auf der zweiten Linebacker-Position gesetzt. Er ist der kongeniale Partner von Bolton, deutlich wendiger und gerade bei der Coverage stärker.
Konkurrenz bekommt er von Neuzugang Drue Tranquill, der als Coverage-LB auch mit wendigeren Spielern in der Mitte des Feldes mitgehen kann. Das war gegen die Bengals z.B. eine der Schwachstellen der Chiefs. Daher sieht ihn Marius im Duell mit Gay vorne.
Linebacker #3:
Für Fabian und Daniel schafft es Tranquill in die Starting-11 der Defense. Er verdrängt aber eher Leo Chenal, der als wirklich harter Hitter gerade beim Durchbruch von gegnerischen Running Backs eine wichtige Rolle eingenommen hat. Hier Kann Tranquill aber genauso performen. Zusammen mit Gay wäre eine Schwachstelle der Chiefs im Passing-Game verbessert.
Für Marius steht Chenal mit seiner Stärke im Tackling zusammen mit Tranquill bei den meisten Snaps auf dem Feld.
Cornerback #1:
Eine der am besten besetzten Positionen der Chiefs sind die Cornerbacks. Mit McDuffie hat das Team einen starken Shutdown-Corner im Draft 2022 erworben, der im Laufe der Saison immer besser wurde.
Cornerback #2:
Auch Sneed ist in den letzten Jahren immer weiter gewachsen und wird in seinem Vertragsjahr beweisen wollen, dass er eine große Summe für seine Dienste verlangen kann. Möglicherweise dann aber nicht mehr bei den Chiefs.
Strong Safety:
Als Strong Safety ist Bryan Cook im letzten Jahr immer stärker geworden und hat Juan Thornhill immer mehr Snaps abgejagt. Gerade sein getippter Ball gegen die Bengals, der zur Interception geführt hat, zeigte seine wachsende Rolle und Bedeutung für die Chiefs. Ein Kandidat für den Breakout-Player in KC.
Free Safety:
Justin Reid ist nicht so laut und dominant wie der Honeybadger Tyrann Mathieu, aber ein wichtiger Faktor in der Defensive, weil er den Laden hinten zusammenhält. Und damit auch gesetzt. Für Mike Edwards werden am Anfang der Saison eher die sicheren Pass-Plays eine Chance sein sich seine Rolle im Team zu erarbeiten.
Die Special Teams
Kicker:
Der Buttkicker hatte eine verletzungsgeplagte, schwierige Saison, war in den Playoffs in den richtigen Momenten (Super Bowl!) aber wieder voll da und brachte die wichtigen Bälle zwischen den Balken unter.
Punter:
Townsend wurde während der Saison eher als Holder kritisiert, als für seine exzellenten Punts. Weiterhin gesetzt!
Long Snapper:
Die wohl komfortabelste Kaderposition. James Winchester macht keine Fehler und ist gesetzt.
Punter Returner:
Jetzt wird es spannend, weil die Meinung sehr auseinander geht. Für Fabi ist Toney durch seine Explosivität, die schnellen Haken und den Speed der perfekte Punt-Returner, der den Unterschied machen kann.
Für Daniel ist Toney als Punt-Returner ein massives Risiko. Die Verletzung will keiner verantworten, wenn ihn ein gegnerischer Gunner voll trifft. Spannend ist aber die Rolle vom diesjährigen Undrafted Free Agent Running Back Deneric Prince, der von allen Offensive-Coaches massiv gelobt wird. Er erinnert Dave Toub zum Beispiel an einen vergangenen Star als Returner: Knile Davis.
Marius denkt immer noch mit Schrecken an die fallengelassenden Punts von Skyy Moore im letzten Jahr. Mit Richie James hat man sehr sichere Hände im Kader und einen Spieler mit Erfahrung als Returner bei den 49ers und Giants. Wieso nicht die sichere Nummer?
Kick Returner:
Die Relevanz des Kick-Returns wird durch die neue Regeln abnehmen. Für Fabi ist Isiah Pacheco das Nonplusultra zum Start eines Spielzugs. Daher soll der Running Back den Ball möglichst weit bringen.
Für Daniel ist Richie James die Lösung als Kickreturner, der die Erfahrung hat, um die richtige Entscheidung zu treffen: Laufen und wirklich Yards machen oder lieber die sichere Position auf der 25-Yards-Linie nehmen.
Was machen wir mit Justin Watson? Für Marius könnte er als Kickreturner den Weg ins Team schaffen. Trotz seiner hohen Droprate im letzten Jahr.