Wie Chris Jones Joe Thuney zu einem sicheren Job verhilft...
Endlich hat unsere Nummer 95 einen neuen Vertrag unterschrieben. Es ist aber keine Verlängerung und macht auf den Holdout blickend für ihn nur wenig Sinn. Unser LG Joe Thuney kann sich aber freuen.
Die Vertragsdetails von Chris Jones waren dann schon erstaunlich. Eigentlich sollte der Defensive Tackle ja vor seinem Holdout knapp 20 Mio. US-Dollar verdienen und hatte durch einen Signing Bonus in 2021 (reduzierte den Cap-Hit damals um 13,3 Mio US-Dollar) einen Cap-Hit von etwa 28 Mio. US-Dollar. Sowohl das Salär als auch der Cap-Hit reduzierten sich durch das Fernbleiben am ersten Spieltag um knapp eine Million US-Dollar. Mit der Vertragsverlängerung kann sich Chris Jones das Geld jetzt wiederholen.
Es war keine Vertragsverlängerung und eigentlich auch keine Gehaltserhöhung, die Chris Jones Anfang dieser Woche unterschrieb. Er erhält weiterhin die garantierte Basis-Salary von 18,416,667 US-Dollar – sein vorher vertraglich festgehaltenes Grundgehalt - minus der Prämie am ersten Spieltag, die durch sein Fernbleiben wegfiel. Jetzt kann er aber durch sehr wahrscheinliche und eher unwahrscheinliche Zielerreichungen bis zu 6,75 Mio. US-Dollar dazu verdienen. 3,25 Mio. USD sind wahrscheinlich (35% & 50% Spielzeit + 10 Sacks) – die weiteren 3,5 Mio USD würden für eine bockstarke Saison sprechen.
Das Gute dabei: Nur die zehn Sacks sind noch aus dem vorherigen Arbeitspapier und zählen daher auf den diesjährigen Cap-Space - der Rest landet in den Zahlen für die Saison 2024/25.
Trotzdem wären die Chiefs mit der Hinzunahme von Chris Jones weit über dem erlaubten Cap Space des Jahres gewesen. Durch den Wechsel von 51 Spielern auf 53 in Woche 1 der Saison wäre das Team sowieso zu finanziellen Anpassungen gezwungen worden – durch Aktivierungen aus dem Practice Squad kam weiteres Cap dazu. Daher wird durch die Rückkehr von Chris Jones die Anpassung von anderen Verträgen notwendig.
Größter Profiteur ist Joe Thuney
Die erste Maßnahme der Chiefs ist die Umwandlung von 13,3 Millionen US-Dollar Gehalt von Left Guard Joe Thuney in einen Signing Bonus. Damit sparen die Chiefs 8,7 Millionen US-Dollar und sind mit Chris Jones im Kader wieder handlungsfähig. Viel Geld für Neuverpflichtungen gibt es aber auch jetzt nicht. Damit steht gleichzeitig fest, dass Thuney in den kommenden zwei Jahren weiterhin als Teil der O-Line Patrick Mahomes beschützen wird. In den kommenden beiden Jahren sorgt er mit einem Cap-Hit von knapp 27 Millionen für eine Belastung des Salary-Kontos und ist mit seinem Dead-Cap unkündbar.
Die Hoffnung hinter diesen Moves der Chiefs ist dabei nicht ganz unbegründet: Durch die neuen Einnahmen der Liga durch die Verlängerung von TV-Verträgen und der erstmaligen Einbindung von Wett-Anbietern in der NFL sollte der Salary Cap in 2024 mehr als die fast schon traditionellen 6-8 Prozent steigen und damit den Teams deutlich mehr Spielraum erlauben. Darauf hofft auch das Camp Chris Jones, der mit seinen Agenten, den Katz Brothers (die, die fast schon mafiös auf der Tribüne neben ihm sassen) darauf pokert, dass der Geldbeutel in der nächsten Offseason noch praller gefüllt sein könnte.
Abwarten, was das Team noch braucht
Aktuell erwarte ich noch keinen weiteren Moves der Chiefs, um mehr Geld zu bekommen und weitere Spieler zu verpflichten. Obwohl nach dem ersten Spiel die Schreie nach einem erfahrenen Wide Receiver und mehr Druck im Pass-Rush groß wurden, wird die Rückkehr von Travis Kelce und Chris Jones vieles verbessern. Braucht es dann wirklich noch einen Carlos Dunlap oder Mike Evans? Vielleicht - aber erstmal wird das Team den aktuellen Spieler die Chance geben, sich zu zeigen und die Coaches zu überzeugen. Wenn das nicht klappt, werden Kelce und Justin Reid die nächsten Spieler sein, die mit einer Umwandlung Cap Space freimachen können. Noch ist bis zur Trade-Deadline viel Zeit.
Das ist sonst noch passiert:
Kadarius Toney hat gestern überraschend eine kleine Pressekonferenz nach seinem desaströsen Auftritt gegen die Detroit Lions gehalten und die Schuld für die Niederlage und schlechte Leistung auf sich genommen. Vorbildlich!
Travis Kelce (Knie-Verletzung) und Chris Jones haben gestern wieder am Training teilgenommen und sahen beide gelöst aus. Trotzdem waren sie nur limitierte Teilnehmer und konnten noch nicht bei allen Übungsformen dabei sein.
Mitch Holthus ist jetzt seit 30 Jahren die “Voice of the Chiefs”. Im letzten Jahr hat er sich bei den Fans noch mehr in die Ohren eingebrannt mit dem Statement: “You can doubt the Chiefs! You can dislike the Chiefs! You can even disrespect the Chiefs! You're gonna have to deal with the Chiefs!“
Rashee Rice gehörte mit seinen Catches im ersten Spiel zu den Lichtblicken. Trotzdem wurde er in der zweiten Halbzeit fast nicht mehr eingesetzt. Seine Qualität zeigt das folgende Chart – dort ist er mit Zay Flowers und Rams-Überraschung Puka Nacua in der Top3 der Yards pro Route-Run:
Meint ihr Jones wird nächstes Jahr "non exclusive" getagged , dann kann er seinen Wert taxieren und die Chiefs matchen das Angebot oder eben nicht??