Kingsley Suamataia: Wie schnell kann er Mahomes beschützen?
Mit Kingsley Suamataia füllen die Chiefs auch die zweite Lücke im Roster in der zweiten Runde des Drafts. Suamataia hat den perfekten Körper, aber ist noch recht unerfahren. Spielt er trotzdem sofort?
Schon knapp zehn Draftpicks vorher wurde Andy Reid ganz nervös. Haben seine Kansas City Chiefs eine Chance den Traumspieler von seiner Heimat-Universität zu verpflichten oder kommt ihnen noch eines der anderen Teams zuvor? Als an Position 23 in der zweiten Draft-Runde Patrick Paul, an 27 Blake Fisher und an 30 mit Roger Rosengarten (ja, der heißt wirklich so) drei Tackle das Board verließen, waren die Hände unseres Coaches schweißnass. Auch die San Francisco 49ers brauchten noch Unterstützung für ihre Offensive Line. So kurz vor dem erhofften Pick.
Um Kingsley Suamataia sicher zu bekommen, boten die Chiefs daher den 49ers einen Trade an und schickten einen Sechstrundenpick nach San Francisco und erhielten dafür einen Siebtrundenpick zurück. Das reichte den 49ers, die wahrscheinlich sowieso kein übergroßes Interesse an Suamataia hatten - trotz ihres Needs. Was haben die Chiefs mit Pick #63 also bekommen?
Idealmaße für einen Quarterback-Beschützer
Kingsley Suamataia ist 1,96 Meter groß und wiegt 147 Kilogramm, er hat unfassbar lange Arme und riesige Pranken. Wenn man sich einen Offensive Tackle backen müsste, würde er die Maße von Suamataia haben.
Er ist in der Nähe von Salt Lake City in Utah geboren und ganz jung nach Hawaii gezogen, wo seine Mutter herkommt. Dort spielte er z.B. mit Puka Nacua, dem letztjährigen Rookie-Receiver der Los Angeles Rams zusammen an der Highschool und konnte durch seine Größe und Statur schnell auf sich aufmerksam machen.
Durchbruch in der alten Heimat
Erst versuchte er sich im College in Oregon, fühlte sich da aber nicht gut aufgehoben und wechselte dann an die BYU, die südlich von Salt Lake City beheimatet ist und seiner Familie deutlich näher war. Dort lernte er auch sein Verlobte Nani Falatea kennen, die am College Basketball spielte. Sein Cousin ist übrigens der Star-Tackle Penei Sewell von den Detroit Lions.
Sportlich lief es dort sofort deutlich besser: 2022 spielte er in 12 von 13 Spielen und ließ keinen einzigen Sack und nur drei Hits zu. Im letzten Jahr 11 von 12 Spielen und zwei Sacks. Dabei kam er im ersten Jahr an der BYU als Right Tackle zum Einsatz und im letzten Jahr auf der linken Seite. Es wäre also durchaus auch möglich, dass Jawaan Taylor in der Offseason auf links wechselt und Suamataia für die rechte Seite verantwortlich ist.
Was sind seine Stärken und Schwächen?
Neben seinem Körper und seiner Erfahrung als zweijähriger Starter auf beiden Seiten der O-Line steht er sicher auf seinen Füßen und hat eine gute Balance. Gerade im Run-Game ist er schon jetzt stark. Er kann sehr explosiv für seinen Running Back den Raum schaffen, damit eine Lane frei wird und sogar über die außen laufen und Lineback stoppen. Für sein Gewicht und seine Größe ist Suamataia flink auf den Beinen, was sich auch in der 40-Yards-Zeit von 5,04 Sekunden zeigt.
Aber – und das gibt es noch ganz deutlich, sonder wäre er Ende der zweiten Runde nicht verfügbar gewesen – Kingsley Suamataia ist trotz der zwei Jahre Spielzeit noch unsicher mit seinen Händen, er schiebt mehr als das er blockt und reagiert oft mehr als das er das Verhalten des Verteidigers antizipiert. Gerade in der Passprotection sieht das noch unbeholfen und teilweise fast amateurhaft aus.
Suamataia braucht Zeit und gute Coaches
Alle Scouting-Berichte kommen bei ihm auf den selben Schluss: Kingsley Suamatai hat das Zeug ein richtig starker Tackle in der Liga zu werden, wenn er die Zeit bekommt und von Coaches auf den richtigen Weg gebracht wird. Das Gute: Bei den Chiefs ist sogar der Headcoach O-Line-Spezialist und mit Andy Heck hat das Team einen der besten Trainer auf der Position.
Das Problem dabei: Eigentlich brauchen die Chiefs auf LT sofort Unterstützung. Daher ist davon auszugehen, dass das Team zum Start der kommenden Saison auf Wanya Morris setzen wird und hofft, dass der sich als Starter etabliert und mit jedem Spiel besser wird. So bekommt Suamataia die nötige Zeit und kann die nächsten Schritte machen. Und dann kann er auch für das Run-Game der Chiefs eine echte Waffe werden.
Chris Jones war beeindruckt
Noch eine kleine Story: Kingsley Suamataia war im Rahmen seines Top30-Visit schon in Kansas City und wurde dort von einer Chiefs-Verantwortlichen im Gebäude herumgeführt. Sie trafen zufällig auf Chris Jones, der direkt begeistert war von der Größe von Suamataia und dachte er wäre ein Future-Reserve-Spieler, der schon zum Team gehörte. Er fragte ihn daher, wie alt er wäre und Suamataia musste erklären, dass er noch auf dem College ist und erst 21 Jahre alt ist. Chris Jones war laut ihm beeindruckt!
Und springen kann er auch:
Wie geht es jetzt weiter im Draft?
Nach den ersten Lösungen auf Wide Receiver und Offensive Tackle haben die Chiefs noch Bedarf in der Tiefe als Backup-Running-Back für Isiah Pacheco und auf Cornerback für L’Jarius Sneed, der zwar gut ersetzt werden kann, aber wo dann noch mindestens ein junger Spieler fehlt. Außerdem wäre auch in der der Defensive Line, sowohl außen als auch in der Mitte, noch Raum für Talent.
Die Chiefs haben fünf Picks am dritten Tag:
Runde 4: #131
Runde 4: #133
Runde 5: #159
Runde 6: #211
Runde 7: #248
Ich finde den Pick super, aber bin skeptisch ob wir auf LT wirklich Morris ranlassen sollten.
Gerne weiter so machen, die Newsletter und Vorstellungen sowie Erklärungen von Themen sind super.
GO CHIEFS!