Dolphins-Preview: Zerstören Tua & Hill die Träume der Chiefs?
Was kann dieses Chiefs-Team in diesem Jahr erreichen? Diese Frage wird am Samstagabend zumindest teilweise beantwortet, denn gegen die Dolphins geht es um alles – und das bei frostigen Umständen.
Es gab diesen einen Moment in der Saison, wo ich das Gefühl hatte, dass die Chiefs die eigene Identität gefunden hatten und die Probleme im Griff waren: Das war die Halbzeitpause in Frankfurt gegen die Miami Dolphins in dem man nach drei Touchdowns komfortabel mit 21-0 führte und sich eher sorgte, dass der zweite Abschnitt langweilig werden könnte. Aber Pustekuchen! In den folgenden 30 Minuten rettete die Defense den Vorsprung ins Ziel, die Offense schaffte keine weiteren Punkte aufs Board und laborierte an den Defiziten der regulären Saison.
Schon im Podcast haben wir in dieser Woche über die Besonderheit des Spiels, die Hoffnungen aller Fans und die Stärken beider Teams gesprochen:
Trotz einem Spiel, das eigentlich ohne Relevanz war, haben sich gegen die Chargers gleich zwei Chiefs-Spieler verletzt. Gerade die Gehirnerschütterung von Wanya Morris tut sehr weh, auch wenn Donovan Smith scheinbar wieder fit ist. Auch die Verletzung von Justyn Ross war ärgerlich. Ross scheint aber pünktlich zum Spiel fit werden zu können. So sind nur drei Spieler aus KC aktuell auf dem Injury Report:
Kansas City Chiefs:
OT Wanya Morris – Out
WR Justyn Ross – Questionable
WR Kadarius Toney – Questionable
Außerdem wird Safety Bryan Cook scheinbar dieses Jahr nicht mehr zurückkommen, obwohl die Practice-Squad-Entlassung von Tyree Gillespie vor einer Woche den Anschein machte. Schade!
Die Situation bei den Miami Dolphins ist etwas komplizierter. Gerade Van Ginkel, Chubb, Philips und Howard werden den Dolphins fehlen, die auf dem Free-Agent-Markt aktiv geworden sind und mit dem früheren Chiefs-Star Justin Houston und Melvin Ingram zwei sehr bekannte Gesichter im Passrush haben.
Miami Dolphins:
CB Xavien Howard – Out
S DeShone Elliott – Questionable
S Jevon Holland – Questionable
RB Raheem Mostert – Questionable
WR Jaylen Waddle – Questionable
LB Andrew Van Ginkel – IR
LB Bradley Chubb – IR
LB Jaelan Philips – IR
C Connor Williams – IR
Das Duell der Dolphins gegen die Chiefs im Arrowhead ist auf der einen Seite die Rückkehr von Tyreek Hill in das Stadion seiner größten Erfolge und gleichzeitig das Rückspiel des Duells in Frankfurt. Doch: Jetzt geht es um so viel mehr. Beide Teams können mit dem Verlauf der Saison nicht hundertprozentig zufrieden sein und wollen jetzt mit einem Sieg die Spielzeit verlängern und einen Lauf in Richtung Super Bowl wagen.
Es gibt keine unwichtigen Spiele mehr, sondern jetzt zählt es. Da treten dann Comebacks, frühere Ergebnisse und nostalgische Erinnerungen in den Hintergrund, wenn du weißt, dass eine Niederlage das Ende der Saison und des Teams ist. Im nächsten Jahr sind andere Gesichter im Trainingslager und einige deiner Kollegen tragen Trikots anderer Farbe. So ist es im Sport.
Faktor 1: Die Kälte
Das Spiel der Chiefs gegen die Dolphins könnte eines der kältesten Spiele aller Zeiten werden. Das verändert den Football und die Leistungen der Spieler auf dem Platz und könnte den Ausgang entscheiden. Wir haben dem Thema einen ganzen Artikel gewidmet:
Faktor 2: Die Turnover der Chiefs
Die Turnover in der Offensive sind die gesamte Saison ein riesiges Thema bei den Chiefs. Am Ende stand das Team bei einer Turnover-Bilanz von -11. Das ist zusammen mit den New England Patriots der viertletzte Platz in der NFL. Die Dolphins haben einen kleinen Turnover-Vorteil mit +2 und sind damit in der oberen Hälfte der Liga. So verteilen sich die Turnover:
Positive Takeaways der Chiefs:
Interceptions: 8
Fumble: 9
Negative Giveaways der Chiefs:
Interceptions: 17
Fumble: 11
Positive Takeaways der Dolphins:
Interceptions: 15
Fumble: 12
Negative Giveaways der Dolphins:
Interceptions: 15
Fumble: 10
Fazit: Mehrere Interceptions oder Fumbles sind gerade bei dem kalten Wetter wahrscheinlich. Die Chiefs müssen auf den Ball aufpassen, um im Rennen um einen Sieg zu bleiben. Leichte Ballverluste in der eigenen Hälfte könnten das Spiel entscheidend prägen und sind leider in der ganzen Saison schon Thema.
Faktor 3: Die Chiefs-Offense & die Dolphins-Verletzungen
Die Chiefs treffen auf eine Defense von Miami, die durch Verletzungen arg angeschlagen ist. Mit dem früheren Chiefs-Star Justin Houston und dem Mitglied der Legion of Boom in Seattle, Bruce Irvin, versuchen die Fins diese Probleme abzumildern und werden voraussichtlich sogar mit Houston starten. Während die beiden 2015 zu den Topstars im Passrush gehört hätten, sind sie jetzt schon etwas in die Jahre gekommen.
Das muss die Offense der Chiefs ausnutzen. Auf der einen Seite braucht Mahomes Zeit, um seine Receiver zu finden und sichere Bälle bei den Temperaturen zu werfen, auf der anderen wird der “Way to Victory” nur über das Laufspiel gehen. Isiah Pacheco, Clyde Edwards-Helaire & Co können Boden gut machen, weil die Linebacker nicht so eingespielt sind und viele verletzungsbedingte Abgänge zu beklagen haben.
Der Dolphins-DC Vic Fangio ist indes bekannt dafür, dass er besonders Big Plays verhindern möchte, was gegen die Chiefs-Offense nur wenig Sinn macht. Daher ist zu erwarten, dass er Travis Kelce mit zwei Verteidigern aus dem Spiel nimmt und darauf setzt, dass Rashee Rice, Mecole Hardman & Co Fehler machen, die zu Turnovern führen. Wenn wir die verhindern, kann die Offense auch heute punkten.
Faktor 4: Die zweitbeste Offense der Liga stoppen
Während Tyreek Hill, Jaylen Waddle und Tua in Deutschland keine Höchstleistungen bringen konnten, war ein anderer wichtiger Faktor der Dolphins-Offense damals noch verletzt: Rookie De’Von Achane. Der wendige und schnelle Runningback kann die Schwächen der starken Chiefs-Defense perfekt nutzen. Während mit Sneed & McDuffie die beiden Top-Receiver meist ohne großen Einfluss sind, haben die Chiefs mehr Probleme das Run-Game klein zu halten. Das gilt besonders in den arktischen Temperaturen und könnte der Schlüssel zu Sieg oder Niederlage sein.
Im Passing-Game waren die Chiefs in Frankfurt besonders durch Raumdeckung erfolgreich - während sie in vielen anderen Spielen die gegnerischen Receiver in Manndeckung genommen haben. Wegen der Geschwindigkeit von Hill & Waddle wollte DC Spagnuolo aber effektiv keine Laufduelle forcieren, sondern sie smart aus dem Spiel nehmen, was durch die Intelligenz und das Zusammenspiel von Cornerbacks, Linebacker und Safeties hervorragend funktioniert hat.
Durch den starken Passrush der Chiefs werden Hill & Waddle meist auch gar nicht auf die tiefen Routen kommen, sondern Tua wird den Ball eher früher als später werfen und so maximal 10-15 Yards durch die Luft schaffen. Wichtig werden daher in der Kälte die Tackles sein, um Yards after Catch zu minimieren. Sowohl im Run- als auch im kurzen Passspiel werden Nick Bolton, Drue Tranquill, Willie Gay Jr. & Co heute eine Hauptrolle spielen.
Ehrlicherweise haben wir die Predictons im Podcast gemacht, bevor die ganz krassen Temperaturen bekannt wurden. Ich glaube daher, dass es sehr gut sein kann, dass deutlich weniger Punkte erzielt werden. Aber das werden wir sehen
Hier gibt’s noch mehr Lesestoff aus dem Kingdom:
Schön zusammengefasst, ich denke es wird am wichtigsten, dass unsere Defense steht.
Playoff Patrick wird Punkte machen gegen diese Defense. Aber mit Wetter und Receivern eben auch nicht extrem viele. Daher wird es noch wichtiger Hill, Waddle und Achane im Griff zu haben.
17-14 mit Butker 54 Yard FG mit auslaufender Uhr.
Go Chiefs!